Girolamo Fabricio d’Acquapendentes Lehrbuch "Opera chirurgica" erschien 1619, im Jahr seines Todes. Für viele Generationen nachfolgender Chirurgen war es eine Fundgrube praktischen Wissens. Im 1.Teil beschreibt der Autor sämtliche damals bekannten Krankheitsbilder und Verletzungen. Im 2.Teil behandelt er chirurgischen Operationen "a capite ad calcem" - von Kopf bis Fuß.
Von der Technik der Trepanation über Tracheotomie bis zum Steinschnitt.
Fabrizios Schüler Johannes Scultetus übersetzte das Werk aus dem Lateinischen ins Deutsche. Diese Ausgabe wurde 1716 in Nürnberg bei Johann Daniel Taubers seel. Erben gedruckt. Das Frontispiz zeigt ein ganzseitiges Porträt des Autors im Rahmenoval, datiert auf 1619, gefolgt von einem detailreichen, aufwendigen Titelkupfer mit Darstellung Fabricios in seinem Arbeitszimmer.
Auf neun doppelseitige Kupfertafeln im Anhang sind chirurgischer Instrumente abgebildet, sowie ein aufwendiges Ganzkörper-Orthesensystem ("Chirurgischer Kürass").
Die Buchdeckel des Halbpergaments bestehen aus rot marmoriertem Karton. Die ursprüngliche Schnittfärbung des Buchblocks ist zu einem dunklen Blaugrün verblasst. Die Ausgabe verzeichnet 358 Seiten, gefolgt von zwei Abhandlungen, dem Bildteil und einem Register.